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Galerie Gilla Lörcher

Ab van Hanegem - Study for Position #4
(21.02.2015 - 04.04.2015)




Galeriedetails
Kontakt:   
 
          Galerie Gilla Lörcher
          Gilla Lörcher
 
          Pohlstraße 73
          10785 Berlin
          Deutschland
 
Telefon:   
030 - 80613234
Fax:   
 
E-Mail:   
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Galerie:   
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Die Adresse der Ausstellung lautet:
 Galerie Gilla Lörcher
Pohlstraße 73
Tel.:030 - 80613234
 10785 Berlin

Beschreibung der Ausstellung:
 Ab van Hanegem - Study for Position #4
21. Februar – 4. April 2015
Location 1: Galerie Gilla Lörcher | Temporary, Linienstr.
141, 10115 Berlin
Location 2: Galerie Gilla Lörcher | Contemporary Art,
Pohlstr. 73, 10785 Berlin

Man sollte schwindelfrei sein, um in die malerischen
Krafträume von Ab van Hanegem einzutauchen.
Überdimensionierte Pinselstriche ziehen sich über
Leinwände, Schläuche aus Farben scheinen zu explodieren,
organische Formen in schwarz-weiß erinnern an kopierte
Vorlagen architektonischer Elemente. Plötzlich, im
Miteinander von Farben, Linien und Bahnen irritiert ein
konkretes Farbfeld, das die 3D-Wirkung des
Gesamteindrucks noch verstärkt. Schnell fühlt man sich als
Betrachter mehr in als vor den Gemälden und unterwirft
sich dem Strudel der verschiedenen Perspektiven.
Überlagerungen von Farbbahnen führen dabei immer
wieder in vermeintliche Sackgassen, doch der Künstler
öffnet hier geschickt, und in seiner Malerei virtuos, sogleich
ein Schlupfloch in eine nächste Dimension. So geht die
Fahrt rasant weiter in eine Welt der Möglichkeiten und
Illusionen, die für einen Augenblick ganz real erscheint.
Mittendrin blitzt die Frage nach der Verortung des
Individuums auf. Halt und Erdung bietet hier
überraschender Weise das pointiert gesetzte Farbfeld. Ab
van Hanegem kreiert in seinen jüngsten Gemälden einen
Virtual Space, der die Illusion von Raum und Architektur in
der Malerei bis an seine Grenze ausreizt.
Die komplizierten Linien-Arrangements öffnen einen
Denkraum mit den Fragen nach dem Dahinter. Was liegt
jenseits unseres Sehens und unserer Wahrnehmung? Die
Ãœberlistung des Sehens einhergehend mit der Betrachtung
und Analyse mathematischer Phänomene der Topologie
bilden den theoretischen Hintergrund in der Kunst von Ab
van Hanegem. Angereichert mit einer subtilen Rhetorik
künstlerischer Gegensätze von organisch und technisch,
grafisch und gestisch oder expressiv und fotoreal gelingen
ihm utopische Farbräume mit der Spannung von Distanz
und Nähe, Vertrautem und Fremden.
In einer Reihe von schwarz-weiß Gemälden stellt der
Künstler darüber hinaus unser Sehen noch weiter auf die
Probe. Durch die alleinigen Farbabstufungen von Weiß und
Schwarz wirken die expressiv-gestischen Bilder wie die
fotorealistische Wiedergabe einer Abbildung oder schlicht
wie eine schwarz-weiß Reproduktion eines seiner Gemälde.
Unsere Seherfahrungen, mit dem Streben nach der
Klassifizierung von Bildern, und somit ein Bereich des
kollektiven Gedächtnisses, werden hier in die Irre geführt
mit dem Gewinn einer erlebbaren visuellen Vielfalt in der
Reduktion der Farben. Der Virtual Space mutet, ähnlich der
eingeschriebenen Konnotation von schwarz-weiß
Fotografien, in unserer farbendurchtränkten Welt eher wie
eine Zeitreise in die Vergangenheit an. Doch wer weiß, ob
die Zukunft wirklich farbig ist? Diese Voreingenommenheit
durchbricht Ab van Hanegem noch einmal, wenn er die
Illusion der Malerei in die reale Architektur überträgt und
sich der Schwindel im Kopf als Täuschung enttarnt.
Text: Constanze Musterer, Kunsthistorikerin, Berlin
Ab van Hanegem (geb. 1960 in Vlissingen, NL) studierte an
der Academie voor Beeldende Kunsten St. Joost (Breda, NL)
und an der Rijksacademie (Amsterdam, NL). Er lebt und
arbeitet in Amsterdam und Berlin. Ab van Hanegem erhielt
ein Stipendium der Stiftung Vordemberge-Gildewart und
wurde mit dem Charlotte Köhler Preis ausgezeichnet. Seine
Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen
Institutionen und Galerien gezeigt, u.a. im Stedelijk
Museum, Amsterdam, NL; Drawing Center New York, US;
Van Abbe Museum, Eindhoven, NL; Centraal Museum
Utrecht, NL; Museum De Beijerd, Breda, NL; Museum
Wiesbaden, D; Kunsthalle Recklinghausen, D; Kunstverein
Malkasten Düsseldorf, D; Kunstmuseum Heidenheim, D;
Galerie Art & Project, Slootdorp, NL; Vous etes ici,
Amsterdam, NL; Galerie Gilla Lörcher, Berlin, D. Er hat
bereits auf der Art Cologne und der Art Brüssel seine Werke
präsentiert und ist in vielen Sammlungen vertreten, z.B.
KPN, Stedelijk Museum in Amsterdam, Centraal Museum in
Utrecht, Collection Sanders in Amsterdam and Bouwfonds
Nederlandse Gemeenten.



Galerie Gilla Lörcher

 
   
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