ATELIER HERMANN THEIS
ermann Theis ist ein
vielseitig begabter und aktiver Künstler. Sein Leben spielt sich ab
zwischen scheinbar so gegensätzlichen Bereichen wie dem Ingenieurstudium
und dem Tanz, zwischen den griechischen Inseln, Kusel und Berlin, zwischen
lebendigstem Familienleben und Einsamkeit und natürlich immer wieder und
intensiv in der Malerei.
abei fließen alle angesprochenen
Bereiche mit ein in die Form dieser Malerei. Die Bewegung, das Tänzerische
bereichern die gestische Vorgehensweise der Malaktion, die in den gewaltigen
Triptychen, die seit 1986 entstehen, ihren bisherigen Höhepunkt erreicht
hat. Der Künstler gibt seinen Werken keine Titel. Bei den meisten jedoch
scheint trotz der vom Informel beeinflußten Malweise eine Gegenständlichkeit
auf, die vom menschlichen Körper geprägt ist. Aber auch die
Landschaft, das Gebirge, spielt eine wesentliche Rolle und kommt vor allem in
den dunklen, erdigen Farbtönen der jüngeren, auch wieder kleineren
Bilder zum Vorschein. Farbenfrohe Phasen wechseln mit dunkleren oder gar
schwarzen. In letzter Zeit werden die Bilder objekthafter. Neue Materialien
kommen hinzu. Die Collage wird wichtig.
o verbinden sich nun auch stärker
konstruktive Elemente der ungestümen Malerei, die dadurch gebändigt
erscheint, gewaltsam gezügelt, aber auch beherrscht und geordnet. Eine
neue Ästhetik, die ihre Kraft aus der stürmischen Malereiphase des Künstlers
bezieht, verleiht den jüngsten Werken ihre geradezu klassische
Ausgewogenheit.
Dr. Ursula Prinz | Berlinische Galerie Museum für moderne Kunst, Photographie und Architektur |