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Parrotta Contemporary Art

Stefan Guggisberg »Core Information«
(11.09.2015 - 17.10.2015)




Galeriedetails
Kontakt:   
 
          Parrotta Contemporary Art
          Sandro Parrotta
 
          Brüsseler Str. 21
          50674 Köln
          Deutschland
 
Telefon:   
0221 92 35 59 01
Fax:   
 
E-Mail:   
Kontaktformular
Galerie:   
Link
   


Die Adresse der Ausstellung lautet:
 Parrotta Contemporary Art
Augustenstraße 87-89
Tel.:071169947910
 70197 Stuttgart

Beschreibung der Ausstellung:
 Die Bilder von Stefan Guggisberg sind voller Gegenstände: Steine, Wasser, Gefäße, Menschen, Stürme, Wirbel, Sogbewegungen, Explosionen, Nebel. Es sind Erscheinungen, die weder nach äußeren Vorlagen, noch nach inneren Vorstellungen aufs Papier gebracht, sondern aus abstrakten Anordnungen von Ölfarbe herausgearbeitet sind.

In den verschiedenen Phasen dieser Hervorbringung von Gegenständen lassen sich Ähnlichkeiten mit dem Aufbau physischer Wirklichkeit finden. In Kollision wurde zuerst Farbe mit einem Spachtel aufgetragen, wodurch marmorartige Adern entstanden. Die Fläche wurde dann mit einer Radiermaschine behandelt, welche die Farbe in einer Punktstruktur aufrieb und das weiße Papier freilegte, wodurch die rauhe, körnige, flaue Haptik und Optik rohen Gesteins herausgebracht wurde und somit eine Stoffart – Stein – als Rohstoff oder Werkstoff entstand. Die beim Radieren entstandenen Unebenheiten geben die räumliche Gestalt des Gesteins vor, die durch weiteres Abtragen und Auftragen von Farbe herausgearbeitet wurde; es entstehen rhythmische Reihen von Kanten und Klüften, Wölbungen, Wirbeln sowie Modulationen von Licht und Schatten. Die im Titel genannte Kollision ist der Einschlag, in diesen geologischen Raum, eines Ereignisses aus einem anderen Raum, einer blauen kristallenen Explosion, die mit Deckfarbe gemalt auf dem Papier kantig absteht wie ein Mosaikstein. Dieser Lapislazuli aus einem dieser parallelen Universen sieht Stefan Guggisberg als aus der Geometrie kommend, eine platonische Grundform, wie diejenigen aus der Timaeus, vermutlich ein Ikosaeder. Es ist dabei zu entstehen oder zu verschwinden, oder tritt nur teilweise in die Sichtbarkeit, wie ein nur halb angekommenes Videobild, und ist umgeben von größeren Kreisen oder Kugeln in rötlichem Ocker, die aus einem weicheren Stoff sind. Als Splitter strahlen sie unter dem Druck einer Explosion hinter dem Ikosaeder hervor, und besprühen den darunter liegenden Stein oder sind in ihn eingewachsen. Das kleine Ereignis mit dem Ikosaeder – das die Energie des Raums bündelt und somit an das Wort André Bretons vom explosante-fixe erinnert – könnte ein kosmisches, ein subatomares oder ein rein ideelles (Stefan Guggisbergs bevorzugte Deutung) sein: sichtbar gemachte Kräfte, Wirkungen, Prinzipien, Formeln.

Diese Methode hat eine Tradition. Leonardo Da Vinci bemerkte, wenn man aufmerksam auf eine alte Mauer, Steine oder geäderten Marmor schaut, sieht man unendlich viele verschiedene Gegenstände. Diese Empfehlung wurde von Max Ernst systematisch eingesetzt und vielfach variiert. Wenn Jean Arp Fetzen auf ein Blatt fallen lässt und sie da befestigt, wo sie zum liegen kommen, wenn John Cage eine Sternkarte oder das I Ging benutzt, um Noten aneinander zu reihen, steht das alles im selben breiten Kontinuum, und was dabei der Zufall zu sein scheint, ist lediglich ein Mittel zum Einfangen und Verdichten des Wirklichen, der Natur, die man wirken lässt, indem man den Andeutungen eines eigenständigen, äußeren Prozesses folgt, im Falle von SG durch eine Disziplin der Aufmerksamkeit für die genaue Beschaffenheit der Erscheinungen, die von sich aus danach streben, aus der Mauer zu kommen. Text: Steven Black

 
 Stefan Guggisberg (*1980 in Thun, Switzerland) produces images filled with objects: stones, water, vessels, humans, storms, whirls, eddies, explosions and fog. These figurative elements have not been transferred onto paper from observation or imagination, but rather extracted from abstract accumulations of oil paint. In the successive phases of this production process it is possible to see analogies to the way physical reality generally is built up. In Kollision, paint applied with a palette knife generated marble-like veins. The surface was then worked on with an erasing machine, exposing the white paper in a point structure to bring about the coarse, grainy optical and tactile properties of raw stone, serving as a kind of prima materia or at least working material. The irregularities arising from the series of erasures come to dictate the spatial extension of the stone, which is further brought out by further removal and application of paint, resulting in rhythmical series of edges, fissures, bulges and whirls, as well as modulations of light and shadow. The “collision” referred to in the title is the incursion into this geological space of an event from another space, a blue crystalline explosion, centring on a section of opaque paint in hard-edged relief on the paper like a mosaic stone. This lapis lazuli from one of those parallel universes is seen by SG as belonging to geometry, an elemental Platonic form like those in the Timaeus, presumably an icosahedron. It is in process of coming into being or disappearing, or emerges only partially into visibility, like an incomplete video image, surrounded by larger circles or spheres in reddish ochre constituted of a softer material and radiating as splinters under the pressure of an explosion from out of the icosahedron, sprinkling over the stone underneath or grown into it. The miniature icosahedron event – which, by drawing into itself the energy from the whole space, brings André Bretons notion of the explosante-fixe to mind – could be a cosmic, a subatomic or (SGs preferred interpretation) a purely ideational one: forces, effects, principles or even formulae made visible. This way of working has a tradition. Leonardo da Vinci noted that by looking at an old wall, stones or veined marble attentively you can see an infinite array of objects. Max Ernst took up this suggestion systematically and in numerous variations. When Jean Arp dropped bits of paper and affixed them where they landed, and when John Cage used stellar atlases or the I Ching to produce series of notes, it is also part of this same broad continuum. What seems to be chance is merely a means of capturing and concentrating the real, nature, whose effects are allowed to unfold by obeying the suggestions of an autonomous external process – in the case of Stefan Guggisberg, it is a discipline of attentiveness to the precise shapes of phenomena striving to come out of the wall. Text: Steven Black



Parrotta Contemporary Art

 
   
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