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cubus-m

Kerstin Honeit - say it like it is
(26.04.2013 - 01.06.2013)




Galeriedetails
Kontakt:   
 
          cubus-m
          Holger Marquardt
 
          Pohlstraße 75
          10785 Berlin
          Deutschland
 
Telefon:   
4903081494690
Fax:   
4903081494692
 
E-Mail:   
Kontaktformular
Galerie:   
Link
   


Die Adresse der Ausstellung lautet:
 cubus-m
Pohlstraße 75
Tel.:4903081494690
 10785 Berlin

Beschreibung der Ausstellung:
 Der sloganhafte Titel von Kerstin Honeits erster
Einzelausstellung say it like it is bei cubus-m suggeriert
zweierlei: zum einen, dass eine Galerie als ein Ort fungieren
kann, an dem „Klartext“ geredet werden und damit trotz
ihrer kommerziellen Ausrichtung ein Forum für politische
Themen bieten kann. Zum anderen suggeriert er eine enge
Verknüpfung der Aussagekraft und des Wahrheitsgehaltes
von gesprochener Sprache mit ihrem politischen
Handlungspotential. „Say it like it really is, do it like it really
is“ heißt es dementsprechend in einer Zeile der
sozialkritisch-aktivistischen Hiphop-Formation Public Enemy,
die ihre Konzerte häufig zugleich als öffentliche
Protestveranstaltungen nutzt. Das politische Potential von
Kerstin Honeits künstlerischer Praxis liegt nun gerade in den
von ihr inszenierten Diskrepanzen von „Saying“ und
„Doing“ und den Handlungs- und Spielräumen, die sich
hierdurch eröffnen.
Thematisch kreisen die drei in der Ausstellung präsentierten
Videoarbeiten Joint Property (2013), Pigs in Progress (2013)
und On & Off (2010) um Gentrifizierungsprozesse in Berlin
sowie der Frage nach persönlichem Besitz und
Erinnerungen. Was sie vereint, ist die Auseinandersetzung
mit der medialen Verkörperung von Stimme und den hierin
impliziten Verfahren von Aneignung und Zuschreibungen.
Letzteres wird besonders bei der Synchronisierung von
Filmen evident – ein Thema, das Kerstin Honeit seit
längerem verfolgt. Die Stimme, die wir hören, entspricht
hierbei nicht dem Körper, den wir sehen. In der
Filmgeschichte hat dies gerade in politisch brisanten Zeiten
in Hinsicht auf das tatsächlich gesprochene Wort Anlass zu
Manipulationen geboten, sowie, und das bis heute, auch in
Bezug auf die Genderperformanz der Stimmen.



Kerstin Honeit greift diese Implikationen auf, in dem sie in
ihren Arbeiten selbst stets eine scheinbar neutrale Position
einnimmt und, wie in Pigs in Progress und On & Off, als
vermittelndes Medium geliehener Stimmen
unterschiedlicher Figuren wie Politiken dient, die sie im
Playback wiedergibt und somit im wörtlichen Sinne
verkörpert. Umgekehrt wird in Honeits direkt für den
Ausstellungsraum produzierten und bereits von außen zu
erblickenden
Doppelprojektion Joint Property ihr eigener Körper durch
immer absurder werdende Requisiten (im Englischen
„props“) einer Wandlung unterzogen, die ihm sein jeweiliges
Ebenbild im Wechsel zuwirft. Hierdurch werden nicht nur
eindeutige geschlechtliche Zuordnungen zunehmend
verunklärt, sondern zugleich auch Aspekte von Lust und
Begehrlichkeiten aufgerufen. Verfahren der Zuschreibung
und Aneignung lassen sich somit kaum mehr voneinander
trennen. Ihre Entsprechung findet dieses Prinzip der
Veruneindeu- tigung in den zwischen den einzelnen Akten
der Wandlung von verschiedenen Stimmen gerufene Worte
wie „Economy“ oder „Night out“, da sie sich prinzipiell
sowohl auf den vorangegangen als auch den folgenden Akt
beziehen lassen.
„Doing“ impliziert in Kerstin Honeits Arbeiten folglich immer
auch ein „Doing Gender“, das durch das „Saying (Gender)“
zugleich unterstützt wie konterkariert wird.
Fiona McGovern

 
 say it like it is, the slogan-like title of Kerstin Honeit's first solo-exhibition at cubus-m, suggests two things. Firstly, that a gallery can serve as a site of plain speaking and, thus, offers a forum for political discourse despite its commercial focus. Secondly, the title suggests a close connection between explanatory power and the veracity of spoken language with its potential for political action. "Say it like it really is, do it like it really is“ - so a line of lyrics from the socially critical and politically active hip-hop group Public Enemy, who also use their concerts for public protest. The political potential of Honeit's practice lies in the discrepancy between "saying" and "doing" that she stages, and the spaces for action that she thus creates. Thematically the three video works presented in the exhibition, Joint Property (2013), Pigs in Progress (2013) and On & Off (2010), address the process of gentrification in Berlin, and along with questions of personal property and memory. What unites the works is an examination of the medial embodiment of voice and the implicit process of appropriation and attribution within it. The latter is particularly evident in movie dubbing, a longstanding thematic interest for Honeit. The voice that we hear does not correspond to the body that we see. In the history of cinema, especially in politically volatile times, this has provided an opportunity for manipulation with respect to the actual spoken word, and it still does so today in terms of the gender performance of voice. Honeit engages with these implications by taking a seemingly neutral position in her work and, as in Pigs in Progress and On & Off, acts as a medium for borrowed voices of various figures like politics that she reproduces in playbacks and thereby literally embodies. Conversely, in Honeit's double-projection Joint Property, which was produced specifically for this exhibition and can be seen from the street, her own body undergoes a transformation through increasingly absurd props, images of this transformation are projected alternatingly. In this way not only are clear gender assignments increasingly blurred, but at the same time aspects of desire and longing are invoked. As a consequence processes of attribution and appropriation become almost indistinguishable. This principle of ambiguity manifests itself in the words, such as "economy" and "night out," which are called out in different voices in between images of each transitioning figure and that refer equally to the previous as well as the subsequent figure. In Kerstin Honeit's work "doing" also always implies "doing gender," which is simultaneously promoted and foiled through "saying (gender)." Fiona McGovern



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