GehWerk

Wolfgang Feyerabend
Oranienburger Straße 27 - 10117 Berlin-Mitte
Fon / Fax (030) 281 33 76
www.galerie.de/gehwerk




Die im Juli 1995 gegründete Galerie ist Teil eines Unternehmenskonzepts,
das sich dem Gegenstand Berlin auf dreierlei Weise widmet:

Mit einer auf Berlin-Literatur spezialisierten Buchhandlung
Mit Stadtführungen zur Berlin-Geschichte
Mit einer vor allem dem Thema "Stadtlandschaft" verpflichteten Galerie







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Montag bis Freitag von 9.00 - 17.00 Uhr
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Die Galerie GehWerk führt u.a. Arbeiten folgender Künstler:

Christa Böhme - Lothar Böhme - Manfred Butzmann - Wolfgang Falk - Heinz Friedrich - Ralf Hentrich - Martin Hoffmann - Harry Horn - Monika Meiser - Sabine Peuckert - Gerti Schlegel - Harald Toppl







Ausstellung zum Projekt KUNSTMITTE:



GehWerk in der Kunstmesse
SABINE PEUCKERT
"Inseln" - Arbeiten auf Papier
Ausstellungsdauer: vom 3. Mai - 31. Mai 1996


Sabine Peuckert kommt vom Zeichnerischen her. Stadtlandschaften, vor allem des historischen, zu DDR-Zeiten unaufhaltsam verfallenden Quartiers der Spandauer Vorstadt, gehören zu ihren frühen Arbeiten. Aber schon in diesen Tusch- und Handzeichnungen, Radierungen und Aquarellen, die häufig durch Straßennamen im Titel scheinbar präzise lokalisierbar sind, geht es ihr, vielleicht noch unbewußt, weniger um topografische als vielmehr um stimmungshafte Genauigkeit. Weniger um den Ort als um dessen - eine überstrapazierte Vokabel, für die ich dennoch kein Synonym finde - Seele. Sabine Peuckerts Stadtlandschaften sind von Anfang an beseelt, weil sie hinter dem äußeren den inneren Raum sichtbar werden lassen.

Die Leiter 12 KB
Die Leiter, 1994
Acryl, 49 cm x 73 cm
Vergrößerung: 31 KB (JPEG) 77 KB (JPEG) 110 KB (GIF)


Von daher entdecke ich in ihrem bisherigen Schaffen einen Zusammenhang und -halt, der allerdings nichts zu tun hat mit Gleichförmigkeit, Stillstand gar, sondern Sprünge, Diskontinuität durchaus gestattet, ja, zur Triebfeder des Herangehens macht. Das Mißtrauen gegenüber Methoden und Konzeptionen eingeschlossen. Auf den ersten Blick will kaum noch etwas an die Arbeits- und Betrachtungsweise aus den siebziger/achtziger Jahren erinnern. In der jüngeren Zeit - und diese Ausstellung versammelt Bilder, die zwischen 1994 und 1996 entstanden - tritt das Zeichnerische und vor allem Druckgrafische zugunsten des Malerischen zurück.

die Stille 13 KB
Kultischer Tanz, 1994
Mischtechnik, 29,5 cm x 65,2 cm
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Deckende Wasserfarben, Acrylfarben, selbstangerührte Eitempera mit ihrer stumpfen Oberfläche werden von der Künstlerin bevorzugt. Das Liebliche, das so oft mit dem Schönen verwechselt wird, ist ohnehin ihre Sache nicht. Das zeigen bereits die herben Stadtlandschaften, die den realsozialistischen Niedergang festhalten. In diesem tieferen Sinne aber finde ich die neuen großformatigen Blätter mit ihrer erlesenen Farbigkeit schön. Und durchaus nicht erst beim zweiten Hinsehen. Zur gelassenen Heiterkeit, die schon zeitig im Werk zu finden ist, gesellt sich zunehmend das Spiel mit dem Absurden, dem Grotesken. Eine philosophische Dimension tut sich auf, die freilich nirgendwo im gequält Grüblerischen strandet. Nicht zufällig hat Sabine Peuckert ihre Ausstellung "Inseln" genannt. Die Insel als Metapher für ein Ungebundensein, aber auch für die Isoliertheit, die Einsamkeit. Titel wie "Im Grünen", "Am See" oder "Abend finnisch" entziehen sich nun bewußt der einsträhnigen Deutung. Landschaft/Stadtraum wird fortschreitend aufgelöst, vereinfacht, aufs Minimum reduziert. Auf das Symbol, das Zeichen. Zu ihnen setzt sich hier und da eine Figur, ein Vogel, der Schemen einer Figur ins spannungsvolle Verhältnis.

Kultischer Tanz 11 KB
Die Stille, 1994
Gouache, 60 cm x 70 cm

Vergrößerung: 26 KB (JPEG) 41 KB (JPEG) 81 KB (GIF)


Und doch, hier komme ich auf den Anfang zurück, scheint mir der äußere Raum nirgendwo zum Vorwand degradiert, zum immerfort bloß nach innen weisenden Wegzeichen. So wie in den frühen zeichnerischen und grafischen Blättern das Hintergründige nicht vom Vorder-Gründigen verstellt wird, so hat hier das Doppelbödige tatsächlich noch Boden. Die Bildfindungen und -erfindungen stürzen nicht ins Beliebige, also Bodenlose, weil sie einen Fuß auf der Erde behalten. Oder auch nur die Sehnsucht nach dieser Verbundenheit.

Wolfgang Feyerabend, April 1996


Am See 9 KB

Am See, 1994
Acryl, 49,5 cm x 69,5 cm
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